Katholischer Deutscher Frauenbund Schierling

   
Zu Hause leben bis ins hohe Alter

Petra Schober informierte über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Senioren und deren Angehörige

Beinahe jeder möchte den wohlverdienten Lebensabend, auch bei nachlassenden Kräften und Pflegebedürftigkeit, in den eigenen vier Wänden und in der gewohnten Umgebung verbringen. Wenn Eltern, Partner oder Schwiegereltern aber zunehmend Unterstützung brauchen, fühlen sich die Angehörigen oft zur Versorgung verpflichtet und geraten dadurch sehr oft an ihre Grenzen. Deshalb ist es wichtig, die entlastenden Möglichkeiten für pflegende Angehörige zu kennen.

Zu Beginn der Monatsversammlung des Schierlinger Frauenbundes begrüßte Hedwig Spiegel vom KDFB-Führungsteam alle Anwesenden und wies auf noch anstehende Termine hin, so die Fahrten zum Johannes-Hospiz in Pentling am 21. November sowie zum Salzburger Adventsingen und Christkindlmarkt am 2. Dezember. Dann übergab sie das Wort an Petra Schober vom BRK Kreisverband Kelheim. Diese gab nach einer kurzen Vorstellung viele hilfreiche Informationen zu ambulanten Diensten, zu Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige und zu den gesetzlichen Hilfen der Pflegeversicherung.

Die erste Unterstützung, die ein Pflegedienst leistet, liegt meist im hauswirtschaftlichen Bereich, zum Beispiel Vorhänge aufhängen, Fenster putzen oder Einkaufsdienste. Wer dabei Hilfe braucht und keine Angehörigen in der Nähe hat, bekommt diese Leistungen auch ohne Pflegegrad mit einem Rezept vom Arzt von der Krankenkasse bezahlt. Medizinische Leistungen, wie Spritzen geben oder Verbände anlegen, können auch verschrieben werden, wenn Angehörige im Haus sind. Bei demenziell erkrankten Personen kann man Betreuungsstunden beantragen, um eigene Termine wahrnehmen zu können. Die Ambulanten Dienste bieten in diesem Bereich Beratung und Leistungen an.

Sollte ein Mensch dauerhaft auf Pflege angewiesen sein, bietet die gesetzliche Pflegeversicherung verschiedenen Leistungen an, die mit der Pflegestufe steigen. Nach Antragsstellung bei der Pflegekasse, erstellt ein neutraler Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen ein Gutachten, welches den derzeitigen Bedarf an Hilfe widerspiegelt und den Pflegegrad festschreibt. Der Pflegegrad richtet sich nach dem körperlichen, psychosomatischen und geistigen Zustand der zu pflegenden Person. Vor dem Besuch des Gutachters empfiehlt es sich, über ein paar Wochen ein Pflegetagebuch zu führen, in das man alles einträgt, was man für die erkrankte Person macht. Je nach Pflegegrad kann der Pflegebedürftige dann Sach- oder Geldleistungen beziehungsweise eine Kombination aus diesen in Anspruch nehmen. Schober erklärte die einzelnen Pflegegrade und die jeweiligen Leistungen. Sie erläuterte auch das Vorgehen, um einen Zuschuss zu einem geplanten behindertengerechten Umbau am oder im Haus zu bekommen.

Die KDFB-Vorsitzenden Hedwig Spiegel (rechts) und Maria Schmalhofer (links) dankten Petra Schober für ihren aufschlussreichen Vortrag über die Pflege daheim.

   

Weiterhin informierte die Referentin über entlastende Leistungen, die pflegende Angehörige in Anspruch nehmen können. „Einen Angehörigen zu pflegen ist oft mit einem ‚Full-time-Job‘ gleich zu setzen, da rund um die Uhr Hilfe benötigt wird. Damit man seine Kräfte immer wieder auftanken kann, bietet die Pflegeversicherung Unterstützungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Verhinderungspflege, die Kurzzeitpflege, die Tagespflege oder eine Entlastungsleistung an. Sehr wichtig sind auch die Pflegeberatungseinsätze und die Schulung der pflegenden Angehörigen. Dies kann ein Hauskrankenpflegekurs oder eine Schulung am Krankenbett sein“, sagte Schober und erklärte die einzelnen Leistungen ausführlich.

Als Unterstützung gibt es auch noch „Essen auf Rädern“ oder den Hausnotruf. Über die Angebote und Möglichkeiten beraten lassen kann man sich beim Ambulanten Dienst des BRK, bei einer Sozialstation, bei der Fachstelle für pflegende Angehörige, beim Wohlfahrtsverband oder in Pflegeheimen. Nach dem Vortrag bedankte sich Hedwig Spiegel bei Petra Schober für die ausführlichen, hilfreichen und aufschlussreichen Informationen.

   




   


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